Limahl und sein Song vom «Neverending Anstieg»

13. September 2018

Um es kurz zu machen – ich bin angekommen, 12 Minuten eher als letztes Jahr.

Eine kleine Vorgeschichte zum STT: Vom März bis Juni hatte ich mich massiv gehenlassen und tonnenweise Süßkram zu mir genommen. Das Ende des Liedes war am 1.7.2018 ein Gewicht auf der Waage, wie es vorher noch nie da war und auch mein allgemeines (Un)Wohlsein war noch nie so hernieder wie zu diesem Zeitpunkt. nun war es entweder Zeit für trastische Maßnahmen oder damit zu leben. Nach langen Überlegungen entschied ich mich nun im Gegensatz zu meinen vielen vorhergehenden Bemühungen dafür, mir Hilfe zu suchen. Ein größeres Gespräch mit meinen engsten (Lauf-)Freunden und mit den Fachkräften meiner Muckibude (Fit Unlimited Suhl) brachte mir die notwendige mentale Unterstützung als auch einen festen Plan inkl. Kontrolle. Die erste Maßnahme war eine Stoffwechselkur, um von der Zuckersucht wegzukommen. Unter fachlicher Begleitung und stetiger Motivation, dies durchzuziehen, scheint die Zuckersucht besiegt zu sein. Alles in allem habe ich vom 1. Juli bis zum Südthüringentrail (2 Monate) satte 12 kg abgenommen und 300 g Muskelmasse aufgebaut und ich kann problemlos an Schokolade vorbeischauen. 

Nun etwas zum STT selbst: Schon im Dezember des letzten Jahres angemeldet, um jede Möglichkeit des Verpassens eines Startplatzes für diesen abwechslungsreichen anstrengenden Traillauf auszuschließen. Ich starte wieder um 11 Uhr auf den Wichteltrail. Am frühen Morgen um 7 Uhr nahm ich schon auf dem Lautenberg und anschließend in der Suhler Schweiz die Fotografenposition ein, um einige Riesen abzulichten, unter denen sich auch Silvio und Christian befanden.

Eine Woche vor dem STT lief ich meinen letzten Trainingslauf, 14 km mit ca 350 HM. Noch nie lief ich das unter 2 Stunden. An diesem Sonntag kam ich nach 1h43min wieder zuhause an. Das war also ein guten Omen für den SST.

 

Die Strecke des STT-Wichtel habe ich ja schon vor einem Jahr beschrieben. So lies ich diesmal die Handykamera in der Tasche und konzentrierte mich auf’s Laufen. Aber eines vermute ich ganz stark: Limahl muss in den 80ern im Dreisbachtal zu Suhl spazieren gewesen sein, als er seinen Hit «Neverending Anstieg» schrieb. Dieser unsägliche Anstieg wurde trotz dessen, dass ich ihn ja nun vom letzten Jahr kannte, nicht einfacher. Irgendein Vollhorst hat da mittenrein auch noch zwei Bäume quer gelegt, deren Überquerung auf dem Heimweg bergab für mich sogar noch anstrengender war, als aufwärts.

Der Wichtel

Auf der Aufwärtshälfte saß der Wichtel (Anm. d. Red.: im Kostüm steckte mein Brüderchen) auf einem Baumstamm und begleidete mich anschließend noch einen Kilometer. Danke dafür!

Zwischendurch bin ich bei ca. km 12 auch noch in ein Nest der Erdwespen getreten, was mir einen Stich selbiger einbrachte. Offensichtlich war ich damit nicht der Einzige.

Da ich keine Zwischenzeiten des letzten Jahres kannte, konnte ich auch nicht einschätzen, wie ich im Vergleich dazu lag. Nach dem Abstieg im Dreisbachtal kam mir wie letztes Jahr auch, ein Radfahrer entgegen. Nur war es diesmal nicht mein Bruder (denn der war ja der Wichtel und damit beschäftigt) sondern ein Arbeitskollge. Ronny begleitete mich die letzten 2,5 Km bis ins Ziel, was mir auch sehr geholfen hat. Ich war mittlerweile ziemlich platt auf der Bereifung. Aber die Chance auf eine Zeit unter 3 Stunden gab mir nochmal ein wenig Auftrieb.

Am Ende kam ich nach 2h50min ins Ziel, 12 Minuten schneller als letztes Jahr. Das sind also pro verlorenem Kilo eine Minute. Das hat mich schon ein wenig gefreut. Im Ziel warteten meine Tochter samt Enkel, Silvio und Christian auf mich. Meine Medaille bekam ich auf meinen persönlichen Wunsch hin wieder von meiner liebreizenden Nichte Marie umgehängt – ein Träumchen.

Die Veranstaltung selbst war wie auch bei der ersten Austragung 2017 einfach nur oberste Güte.
Anschließend noch einige gute Unterhaltungen und Wiederauffüllung des Flüssigkeitshaushaltes bis es gegen 17 Uhr nach Hause ging. Es hat wie erwartet sehr viel Spaß gemacht und unser Dank/Lob gilt Mirko samt seinem Team für diese Organisation.

Für mich selbst gilt, dass dieser Lauf mein letzter Wettkampf als «Fetti» war – so oder so.

Bilder: Ronny Geist

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