Ohne Vorbereitung geht’s auch, aber besch…

3. Juni 2018

Nach den letzten Jahren vergeblicher Versuche auf der Marathonstrecke, entschied ich mich schon im Oktober auf Anraten Silvios dafür, mich sicherheitshalber für den Halben anzumelden. Wie wir alle wissen, ist das dortige Kontingent beschränkt. Die Entscheidung war aus verschiedenen Gründen richtig.
1. Ein Freund aus meiner letzten Wahlheimat und ehemaliger Vereinskamerad meiner Triathleten aus Hilden war bei seinem Besuch im letzten Jahr so begeistert, dass er sich für 2018 für den Halben anmeldete. Mit ihm wollte ich gemeinsam starten.
2. meine persönliche Vorbereitung fand überhaupt nicht statt. Erst kam ich nicht rein und dann ne fette Krankheit, die mich nicht ins Training ließ.

So stand ich vollkommen unvorbereitet in Oberhof mit Robert aus Hilden und Norbert (ihr kennt ihn schon aus anderen Erlebnissen), dessen Bericht ihr hier lesen könnt, am Start. Ich wusste dass es ein Lotteriespiel für mich wird. Die zwei Ziele bestanden darin, nicht der Letzte sein zu wollen und überhaupt zu zielieren. Beides gelang mir unter hoher Anstrengung.

Nach 4 km verabschiedete sich Robert von mir. Norbert lief von Anfang an alleine. Das Wetter war traumhaft und zum Schluss hin auch etwas zu warm. Das mag ich eh nicht.
Ab km 15 zählte ich nicht mehr die Kilometer sondern jeden einzelnen Schritt, der mich dem Ziel näher brachte. Es gab nichts, was nicht weh tat. Aber was solls, ich wollte ja nur zielieren…

Irgendwann kam ich dann auch in Schmiedefeld an. Im Ziel wurde ich von einem Pressefuzzi des ‹Freies Wort› ob meiner Körperfülle kurz interviewt. Ich stand leicht genervt, weil halbtot, aber willig, Rede und Antwort.

Robert und Bettina (Roberts Frau) fand ich sofort. Sie warteten in der Nähe des Zieles auf mich und hatten auch ein Plätzchen für mich, auf dem ich mich sofort fallen lassen konnte. Für den Moment ging nichts mehr. Mein Magen wollte nicht mal das Läuferbier aufnehmen, welches Robert dankbar an meiner Statt vertilgte. Mein Kreislauf machte auch ne Weile einen auf «rutsch mir den Buckel runter». Im heimischen Bett am Nachmittag erholte ich mich dann doch recht flink wieder. Den Samstag ließen wir dann gemeinsam auf der Läuferparty in Schmiedefeld ausklingen.

Das Wichtigste dabei war, dass Robert recht begeistert von der Veranstaltung und der Landschaft war, dass er in den nächsten Jahren zu einem Marathonstart wiederkommen will. Die Strecke des HM war ihm verständlicherweise etwas zu voll.

Aktuell (schon länger) ist meine Stimmung bzgl. offizieller Läufe eher so, dass ich keine Lust habe, mich auf irgendetwas vorbereiten zu wollen. Ich möchte den Sport machen, worauf ich gerade Bock habe und nicht im Hinterkopf haben, dass ich ja eigentlich für den XYZ-Lauf trainieren müsste. So werde ich es auch halten. Vielleicht kommt die Lust auf Wettkämpfe ja irgendwann wieder.

Autor*in