Schneekopflauf 2016

2. Juli 2016

Schneekopflauf – Ein Berglauf, der es in sich hat.

Nach vier Jahren wollte ich mich gern mal wieder etwas mehr schinden. Auch die Werbung für das Rennsteig Triple hatte ihr übriges getan. Das Frühstücksbrettchen hole ich mir dieses Jahr.

Für die Online Meldung war ich etwas spät, also nachmelden. So fuhr ich also nach Schmiedefeld, wo es diesmal schon morgens um 9:30 Uhr starten sollte. Die Läuferschar ist überschaubar, allerdings mit 254 Starten wieder am alten Teilnehmerrekord.

Zur Nachmeldung wurden die Nummern knapp. Dann, die erste große Überraschung, man reichte mir die Startnummer 1. Was ist denn das für eine Verpflichtung!

Aufgrund der zahlreichen Nachmeldungen und ein paar zu spät Kommern, wurde der Lauf fairerweise eine Viertelstunde nach hinten verlegt. Dann geht es schon los, vom Sportplatz runter, die Reitallee bergab, durch Schmiedefeld durch und dann die Bergstaße hinauf, die hat den Namen zu Recht verdient, ein erster Knaller und die ersten Läufer gehen bereits. Ich versuche, im Trab zu bleiben, aber der Puls schießt gnadenlos nach oben. Nach 3,3km sind wir dann auf dem Rennsteig.

Dann geht es stetig bergan, nur wenige Abschnitte laufen geradeaus. Zwischen 4,8 und 6,3km gehen wir eine Rampe hinauf, da sehe ich keinen mehr im Laufschritt, 150 Höhenmeter gilt es, zu erklimmen. Auf dem Großen Finsterberg (944 m) erwartet uns eine Getränkestelle und die Zwischenzeitnahme. Dazu muß man aber erst noch auf den Turm, Treppe hoch, scannen und wieder runter. Danach den steilsten Abschnitt überhaupt, diesmal bergab, ich hoffe dass mein Profil noch etwas greift.

Jetzt fängt es auch noch an zu regnen, hält sich erst in Grenzen, ist aber zwischenzeitlich ganz schön heftig.

An der «Alten Tränke» vorbei auf dem Rennsteig, geht es zum „Mordfleck“, wo die die Feuerwehr wieder steht, aber diesmal ohne Berieselung aus Ihrem Wasserwagen.

Jetzt rächt sich langsam aber sicher das Streckenprofil, ich werde unaufhörlich langsamer und quäle mich über den Borstenplatz (Herbert-Roth-Stein) über die Wurzel/Geröllstrecke in Richtung Wetterstation Schmücke. Nach wenigen Metern nochmal ein paar Stufen und eine Straßenquerung, nun ist der Gipfel nicht mehr weit. Leider bleibt uns der breite Wanderweg heute verwehrt, der ist den Schneekopffestbesuchern vorbehalten. Rechts daneben auf dem schmalen Trampelpfad ist es jetzt im Regen etwas rutschig und nach nunmehr 12km auch anstrengend.

Den Gipfel im Blick, überhole ich doch noch ein paar Läufer und viele Wanderer.

Den letzten Stieg, den geht man nicht – unter dem Motto des Rennsteig-Marathons versuche ich mich am letzten gnadenlosen Anstieg, an dem uns wieder die bekannte Stimme von Siggi Weibrecht im Ziel empfängt. Das Zieltor steht auf 978m direkt neben dem Aussichtturm, zum Glück nicht auf dem Turm…;-).

Eine mobile Dusche und beheiztes Umkleidezelt mit Plane auf dem Boden, die Organisatoren haben an alles gedacht, vielen Dank. Nach einem Schwarzbier geht es zurück zum Parkplatz. Dort stehen Busse für den kostenlosen Rücktransport vom Schneekopf zum Sportplatz Schmiedefeld bereit. Auf das Fest am Berg habe ich nicht so große Lust. Die Beine sind etwas fest.

Ein Lob dem Rennsteiglaufverein, bis auf das Wetter hat alles gestimmt, aber das ist halt der Rennsteig. Manchmal unplanbar.

Ergebnis: 01:09:31 – Neue persönliche Bestzeit auf dieser Strecke. Gesamtplatz 66 – von 250

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